传媒在今日世界上太重要了。传媒的资本化立场太普遍了,并非一国一地如此,全球都如此,在媒体民主言论自由的欧洲,同样是如此。
资本的力量究竟有多神奇?跨国公司的权力,到底是怎么定义的?
德国的邻国荷兰、著名城市海牙,发生了700多人集会公开审判孟山都公司这样分量很重的事件。借助一位德国新闻工作者的视角看德国的主流媒体,原来它也很不情愿正面看待这事。
至于英文媒体,我至今未能从网络上发现对此事件的正式反映。
10月14日会议开始,第一个项目是“新闻发布",我看到会场内前排有相当比例的人佩戴着“Press”的胸牌。媒体人士在现场对会议主办方提出的问题主要是:孟山都公司并没有派人出席此会(是否邀请了呢?似乎有一位观察员性质的与会者),缺席审它是否公平?此种公开的缺席审判,法理依据何在?——我在(一)中已经提到,今日的跨国公司有如昔日的殖民地“租界”,自己赋予自己无上的法外之权,受害者在现有法律框架内起诉它,基本上没门,这就是“没人审判我们自己来审”的理由,也就是说,我们需要对现存的法律体系搞改革和更新了。
跟跨国公司打官司的记录,我只知道有孟山都和杜邦两大公司对打“知识产权”官司的前例。那是多年前关于第二代转基因大豆的知识产权的官司。转基因大豆在一切销售地都只是动物饲料和工业原料,唯独在中国是重要的人类食品,且免检草甘膦除草剂残留量——21世纪的“门户洞开”。
下面的德文文字中提到,肯尼亚人民称推广转基因为“食物殖民化”,万恶的殖民制度留在语言中的痕迹,有这么深刻!人民痛恨种子专利,种子专利特别威胁到小规模的传统农民;对于孟山都-拜耳合并,欧洲人特别警觉,中化收购先正达也被激烈地反对。
5位法官,30位受害者亲自出场作证,转基因战争和打倒孟山都公司这样的激情贯彻始终。可是,如此强烈的公众意愿,基本上被自由民主的欧洲媒体视若无物。
在资本统治媒体的地方,这应该看作正常状态。
在宪法规定为社会主义的中国,媒体的态度可能比德国还不如。因为中国媒体还有一个被“科学技术教”的光辉长久烧烤折磨的磨难。
然而,资本统治媒体的状态,中国和国际惯例也接了鬼,如果不是更坏的话。
德国主流媒体对于审判孟山都基本上保持静默。有几个极短的报道,也是把这件事说成阴谋论者聚在一起说谎吹牛搞宣传:德国人看来也是不想对孟山都拜耳有所不敬(搜了一下,美国在德国的军事基地还有五六十处)。同意刊登一些消息的唯一份德文左翼日报【Junge Welt】,刊发了下面的五篇文章。写报道的女记者名叫Rigina Schwaz, 在海牙会议的空隙中拉着我深谈了一两次。我们互相交换了联系方式,然后她通过电邮告诉了我以上的有关德国媒体的消息、提供了以下的信息。
在这次海牙国际会议上,除了寥寥可数的几位在北京见过的老朋友外,其他人我全都不认识,工作语言多达五种、不包括中文,法文西班牙文用得很多;只是在第二天傍晚上台发言之后,我才真正开始了我的“国际社会交往”,一个又一个不认识的人来交谈采访、索取联系方式,索要我的ppt。德国记者Rigina Schwaz 就是交谈最深入的一位。
下面我把在德文报纸上发布的链接贴出。可惜都是德文。现在更深刻地理解了马克思所说:外国语是人生斗争的一种武器。
1. 综合报道孟山都审判和人民集会 general report about the tribunal and the peoples assembly
http://www.jungewelt.de/2016/10-21/043.php
2. 采访范达娜 interview with Vandana Shiva
http://www.jungewelt.de/2016/10-21/036.php
3. 采访《孟山都眼中的世界》作者. Corinne Lepage
https://www.jungewelt.de/2016/10-20/005.php
4. 范达娜一篇文章的德文翻译 German Translation of Article of Vandana Shiva
https://www.jungewelt.de/2016/10-13/013.php?sstr=Regina|Schwarz
5. 提前一天的介绍:审判孟山都人民集会 about the tribunal and the Peoples Assembly
https://www.jungewelt.de/2016/10-13/012.php
下面是会议结束后10月21日发的综合性报道(上面列举的第一个),内容和我们在网络上能找到的大体相当,有一些细节是网上没有的,都很准确。照片是今年5月21日反转大游行的情景(路透社)。反转,实际上已经形成了全世界范围的人民战争的势头。资本和人民对决。中国的科学教教士们,例如许智宏,黄大方,戴景瑞,范云六,总是在莫名其妙地惊奇和哀叹:为什么老百姓就是不肯接受转基因?他们自己的智商已经降低到趋向于零,所以不小心先把人民的智慧归零了。
人民的智慧和生存权与科学教和跨国资本对决,将是一场21世纪的新长征。80年前中国工农红军的长征在毛泽东的领导下取得胜利,成为人类历史上永恒的经典。全球的反转之战,是不是也会像红军长征那样,要四渡赤水,要攻克腊子口,娄山关,要爬雪山过草地?.................
»Für eine Zukunft des Lebens« (21. Mai 2016 in Mexiko-Stadt)
Foto: Tomas Bravo/Reuters
Beim internationalen Monsanto-Tribunal ging es am Wochenende in Den Haag um Verstöße des Chemiegiganten gegen Menschenrechte und Umweltschutz (siehe jW vom 13. Oktober). Weltweit waren 30 Zeugen ausgewählt worden, die vor einem fünfköpfigen Gericht zu Produkten des Konzerns aussagten: Pestiziden und Herbiziden, genetisch manipuliertem Saatgut, aber auch Chemieprodukten für Kriegseinsätze. Parallel zum Tribunal tagte ab Freitag eine Volksversammlung (»People’s Assembly«) mit mehr als 500 Beteiligten aus aller Welt, darunter Bauern, Umweltschützer, Wissenschaftler und Ärzte. Eine zentrale Frage war, wie ein totaler Zugriff der Chemiekartelle Monsanto-Bayer, Dow-Dupont und Syngenta-Chem China auf unsere Ernährung und Landwirtschaft noch verhindert werden kann.
»Die Patentierung von Saatgut bedeutet die Patentierung des Lebens und ist ein Verbrechen gegen die Natur«, erklärte zum Auftakt die indische Physikerin Vandana Shiva. Die Volksversammlung kämpfe »für eine Zukunft des Lebens und gegen die Vergiftung des Planeten«. Der Schweizer Agronom Hans Herren ergänzte: »Wir können genug nahrhafte und gesunde Nahrungsmittel für alle produzieren.« Nach Appellen der beiden offiziellen Botschafter des Tribunals – Exbundesumweltministerin Renate Künast machte sich für das »Recht auf Gesundheit und gesunde Nahrungsmittel« stark, der kenianische Architekt Nnimmo Bassey gegen »die Kolonisierung unserer Ernährung« – wurde in Arbeitsgruppen diskutiert. Drei Tage lang auf hohem Niveau. Erörtert wurden (unter der Leitung der chinesischen Agrarökonomin Gu Xiulin) Konsequenzen des Zusammenschlusses von Syngenta und Chem China oder die Diskreditierung wissenschaftlicher Studien über Auswirkungen des Herbizids Glyphosat auf die Gesundheit von Tieren und Menschen (Gilles-Éric Séralini, Frankreich). Neben dem detaillierten Wissens- und Erfahrungsaustausch ging es um das Erleben von Empathie. Gehör zu finden in einer Welt, die lokale Kämpfe betroffener Bauern genauso ignoriert wie Aussagen von Ärzten oder Wissenschaftlern, war für viele überwältigend.
Am Samstag, 8.30 Uhr, nahmen dann die fünf Richter aus Argentinien, Mexiko, Kanada, Senegal und Belgien ihre Plätze ein, und es wurde schlagartig still im großen Saal des International Institute for Social Studies Den Haag. Unabgesprochen erhoben sich alle Zuhörer und zollten dem Verfahren mit einem spontanen Schweigen Respekt. Von Beginn an konnten man die Bedeutung des Tribunals für die Opfer der Geschäftspraktiken von Monsanto und Co. spüren.
Die Bewertung der Zeugenaussagen würden unabhängige Juristen anhand von Regelungen der Vereinten Nationen vornehmen, erklärte zur Einführung die ehemalige französische Umweltministerin Corinne Lepage. Das Tribunal solle die Rechte aller Menschen stärken und die Einführung eines internationalen Strafrechts voranbringen, mit dem multinationale Konzerne belangt werden können. Die Richter erwiesen sich als erfahren im internationalen Recht. Den Vorsitz führte mit mit beeindruckender Souveränität Françoise Tulkens aus Belgien, Vizepräsidentin des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.
Im ersten Block wurden Zeugen vernommen, die selbst oder deren Kinder durch den Konsum von glyphosathaltigen Lebensmitteln schwere Gesundheitsschäden bis hin zu Missbildungen erlitten haben. In den Zeugenstand trat auch Channa Jayasumana, der als Mediziner im Auftrag der Gesundheitsbehörde in Sri Lanka Ursachen einer Epidemie erforscht hatte, bei der immer mehr junge Bauern unter schweren Nierenerkrankungen gelitten hatten. Jayasumana fand heraus, dass all diese jungen Männer glyphosatverseuchtes Trinkwasser zu sich genommen hatten. Er untersuchte die biochemischen Prozesse, und konnte einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Glyphosat und den Erkrankungen nachweisen. Daraufhin wurde Glyphosat von der Regierung in Sri Lanka als erstem Land der Welt verboten.
Zwei Tage lang wurden Aussagen über Gesundheitsschäden, Artensterben oder Beeinflussungen von Wissenschaftlern aufgenommen. Der kanadische Bauer Percy Schmeisser schilderte, wie Monsanto ihn auf Schadensersatz verklagte, nachdem Monsanto-Gene ohne sein Zutun auf seine Felder gelangt waren. Nach den 30 Zeugen gab es noch vier Plädoyers von Juristen. Die mexikanische Rechtsanwältin Claudia Gómez Godoy wies auf eine Gesetzeslücke hin. Bislang können nur Staaten wegen Menschenrechtsverstößen angeklagt werden, nicht aber internationale Konzerne. Godoy stellte auch fest, dass viele internationale Vereinbarungen zu Menschenrechten, Gesundheit oder Naturschutz gibt. Auch große Unternehmen verpflichten sich dazu mit Unterschriften. Sie werden jedoch weder überprüft, noch gibt es im Falle von Verstößen ein Strafrecht oder Aussichten auf Entschädigungszahlungen.
Das Gerichtsverfahren wurde per Livestream im Internet übertragen. In den kommenden Wochen werden die Richter mit Hilfe von Juraprofessoren und -studenten zweier Universitäten die Zeugenaussagen und ausgehändigten Dokumente prüfen, um im Anschluss die Gerichtsentscheidung zu verkünden.
Die Volksversammlung endete am Sonntag abend mit einem letzten Beitrag von Vandana Shiva: »Wir legen die Saat für eine Demokratie der Erde«. Die Physikerin kündigte die nächste »People’s Assembly« an. Sie wird anlässlich der Bayer-Hauptversammlung am letzten Aprilwochenende 2017 in Köln stattfinden.
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